Tadao Ando entwirft für Karlsruhe

Der japanische Großmeister der minimalistischen Architektur wird in Karlsruhe an der Ludwig-Erhard-Allee das Hauptquartier der Firma Weisenburger errichten. Viele Jahre nachdem sein Entwurf für ein in der Rheinschiene vorgesehenenes, den Fluss überbrückendes Museum der Weltkulturen nicht mehr weiterverfolgt worden ist,  wird der seit Jahrzehnten für seine Sichtbeton-Architektur geschätzte Ando nun in Karlsruhe ein großes Gebäude errichten.

Seit dem nicht realisierten Entwurf von Rem Koolhaas  für das ZKM ist es wohl der erste international der renommierte Architekt, der den Weg zu einem konkreten Bauvorhaben in Karlsruhe einschlägt. Unter Umgehung der sonst für städtebaulich bedeutsame Projekte üblichen Mehrfachbeauftragung, sieht die Stadt einer großartigen Architektur entgegen, die der baulich etwas ungestüm entwickelten Allee vielleicht einen Orientierungspunkt geben könnte. Auch wenn zuletzt die von Ando propagierte Schlichtheit der Materialien im Einklag mit dem Spiel des Lichts bei großformatigen Bauwerken nicht mehr die Überzeugungskraft seiner kleineren Frühwerke erreichen konnte, kann sich die Stadt auf ein überaus ambitioniertes Projekt freuen. Interessant dürfte auch sein zu beobachten, ob und wie der eigenwillige Architekt aus Fernost sich in die Rahmenbedingungen hießiger Bauvorschriften fügen wird.

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