Renzo Piano Senator auf Lebenszeit

Staatspräsident Giorgio Napolitano hat am 30. August vier Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens gewürdigt, indem er sie als Senatoren auf Lebenszeit zu festen Mitgliedern des italienischen Senats berufen hat. Darunter auch der international anerkannte Architekt Renzo Piano.  1937 in Genua geboren, schließt Piano 1964 am Mailänder Polytechnikum sein Architekturstudium ab.  Weltweite Bekanntheit erreicht er durch das gemeinsam mit Gianfranco Franchini und Richard Rogers entworfene Centre Pompidou in Paris (1971-77). Seitdem ist Piano immer wieder durch architektonische Innovationen und Vielfältigkeit aufgefallen, die von der High-Tech-Architektur zu sensiblen und zurückhaltend-elementaren Bauwerken, wie zum Beispiel dem Dokumentationszentrum und Kloster in Ronchamp, reichen. Pianos Gespür für örtliche Begebenheiten und Ressourcen drückt sich derweil in großartigen Projekten wie dem Masterplan für die Küstenlinie seiner Heimatstadt Genua (2004) und der Pilgerkirche S. Pio di Pietralcina in S. Giovanni Rotondo (1991-2004) aus. Zu den zahlreichen Auszeichnungen des in Paris und Genua angesiedelten Architekten gehören der Premium Imperiale (1995) und der Pritzker Preis (1998). Sein soziales Engagement zeigt Piano in zahlreichen ehrenamtlichen Projekten und der 2004 gegründeten ‚Fondazione Renzo Piano‘, mit der er den Architektennachwuchs fördert. Sein eigenes Architekturbüro begreift er als eine Werkstatt, in der er jungen Architekten die Möglichkeit bietet, nah am Geschehen und in direktem Bezug zu den erfahreneren Kräften zu arbeiten und zu lernen. Mit der Ernennung zum Senator würdigt Napolitano den Architekten, aber auch den nach wie vor hohen Stellenwert, den die Architektur als Kulturtechnik in Italien genießt.

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