Kurz vor der Eröffnung des von Louis I. Kahn 1974 entworfenen Four Freedoms Park auf der im East River zwischen Queens und Manhattan gelegenen Roosevelt Insel veröffentlichte die Cornell University ihre ehrgeizigen Pläne zur Bebauung der Insel. Von offizieller Seite heißt es, solle hier der größte Forschungsstandort der Gegenwart entstehen. Verantwortlich für den Masterplan zeichnet das renommierte Chicagoer Büro Skidmore-Owings-Merrill (SOM). Entlang einer grün gesäumten zentralen Achse, die die Längsstreckung der Insel aufgreift, haben die Architekten eine Folge von unterschiedlich hohen, scharf geschnittenen Kuben entworfen. Wobei das Projekt städtebaulich auch auf Philip Johnsons und John Burgess 1969 realisiertes Wohnquartier im Norden der Insel verweist. Der neue Campus, für mehr als 5.000 Menschen konzipiert, soll ein energetisch vorbildlicher Gebäudekomplex werden. Architektur und Natur, durch verbindende Plattformen zueinander in Beziehung gestellt, sollen zu einem harmonischen Gefüge im Herzen der Megacity verschmelzen. Bewusst wird die Höhe der Baukörper auf maximal fünf Stockwerke beschränkt. Die Vision einer auf mehreren Ebenen begehbaren Stadt, wie sie beispielsweise mit dem Rockefeller-Center ansatzweise umgesetzt worden ist, wird den Komplex charakterisieren.